Über das Projekt "Regensburger Mentoring"
Die Initiative „Regensburger Mentoring“ baut auf die Erkenntnis des Schulleiters des Goethe-Gymnasiums Regensburg, dass gleichaltrige Schülerinnen und Schüler oft lange vor den Erwachsenen bemerken, wenn es Mitschülerinnen und Mitschülern nicht gut geht. Das Projekt zielt darauf ab, die psychosoziale Unterstützung unter Schülerinnen und Schülern zu stärken und ihnen in ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung zur Seite zu stehen. Dieser präventive Ansatz, der Peer-to-Peer-Mentoring in den Mittelpunkt stellt, soll ein unterstützendes Schulklima fördern, psychischen Belastungen entgegenwirken und letztendlich die Bildungsleistung verbessern.
Mitwirkende und Beteiligte am Projekt
Auf der Suche nach professioneller Unterstützung für die Entwicklung eines entsprechenden Ausbildungsprogramms mit dem Namen „Regensburger Mentoring“ fand der Schulleiter, Bernhard Rothauscher, ein engagiertes Team, darunter Lena Kirchner (Schulpsychologin), Paulina Lemper und Sonja Rückl (Schulsozialpädagoginnen), sowie Lisa Scharf (Lehrkraft mit Spezialisierung auf Lerncoaching und Konzentrationsförderung).
Die Universität Regensburg sorgte für wissenschaftliche Begleitung durch Prof. Dr. Peter Fischer und sein Doktoranden-Team M.Sc. Julius Wolff und M.Sc. Klara Grünwald.
Ebenfalls federführend beteiligt waren Fachkräfte aus der Praxis Schalkhaußer (Dr. Med. Florian Schalkhaußer, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie und Maria Bachsteffel, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin) sowie Mitarbeiter der Clermont-Ferrand-Mittelschule (Simone Pronath, Lehrkraft und Ferdinand Scheid, Jugendsozialarbeit an Schulen).
Treibende Kräfte bei der finanziellen Unterstützung waren die Präsidenten des Rotary Clubs RC Regensburg, Prof. Dr. Michael Dowling und Prof. Dr. Wolfgang Schäfers.

v.l.: Ferdinand Scheid, Florian Schalkhaußer, Maria Bachsteffel (hinten), Lena Kirchner, Julius Wolff, Sonja Rückl, Michael Dowling, Bernhard Rothauscher, Lisa Scharf, Simone Pronath, Paulina Lemper, Wolfgang Schäfers, Peter Fischer
Das Erstaunliche an dieser Zusammenarbeit ist die Einigung von Expertinnen und Experten aus diversen Fachbereichen auf eine einheitliche Vorgehensweise. Es scheint zunächst unwahrscheinlich, dass sich ein wissenschaftlicher mit einem praxisorientierten Ansatz in einer Pilotphase harmonisieren lässt. Doch alle Mitwirkenden haben sich aufeinander eingelassen und sich im Streben nach konkreten Ergebnissen optimal ergänzt. Ohne eine klare Zielsetzung wäre das Projekt weder zeitlich noch organisatorisch realisierbar gewesen. Natürlich macht uns diese Herangehensweise auch angreifbar.
Deshalb appellieren wir bereits jetzt an die Nachsicht bei Meinungsverschiedenheiten, sei es aus wissenschaftlicher oder praktischer Perspektive. Der offene Dialog und die sich ergänzenden Kompetenzen des Teams waren für den Erfolg der Pilotphase entscheidend. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir Kritik aus dem Weg gehen möchten. Im Gegenteil, wir sind offen für alle Vorschläge, die uns helfen, das Projekt weiterzuentwickeln. Unsere Überzeugung, dass SuS als MuM das Schulklima positiv verändern können, bleibt bestehen.
Hintergründe für die Veröffentlichung
Während der Ausbildung der ersten MuM am Goethe-Gymnasium fasste das oben genannte Team den Entschluss, die gewonnen Erfahrungen zu verschriftlichen, nachdem auch andere Schulen Interesse daran geäußert hatten und gerne davon profitieren dürfen. Auch beim Schreibprozess gelang es, die verschiedenen Fachbereiche zu vereinen, sodass wir Sie vorbeugend darauf aufmerksam machen wollen, dass wir aufgrund unseres pragmatischen Ansatzes nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Arbeit erfüllen wollen und können.
Vielmehr richtet sich das Handbuch an alle Schulen, die einen Beitrag zur mentalen Gesundheit ihrer SuS leisten wollen. Sie ist ein Erfahrungsbericht, in dem Ausbildungsinhalte bewusst sehr konkret geschildert wurden, damit die Umsetzung an anderen Schulen erleichtert wird. Aus dem Pilotprojekt haben sich umfassende Erkenntnisse ergeben, die in dieser Veröffentlichung dokumentiert sind. Wir werden mit der Durchführung weiterer Ausbildungsrunden, durch Rückmeldungen, Evaluationen, Feedback, Umfragen und Studien die vorliegende Version 1.0 kontinuierlich weiterentwickeln.
Um anderen Schulen die Umsetzung des Mentoring-Projekts noch weiter zu erleichtern, wird es zusätzlich zum Handbuch eine darauf abgestimmte Materialmappe geben, welche komplette Stundenabläufe, Elternbriefe, Fragebögen, Checklisten, PowerPoint-Präsentationen und viele weitere konkrete Materialien und Anregungen beinhaltet. Aufgrund der Tatsache, dass sehr viel Zeit und Know-how in dieser Mappe steckt, wird diese kostenpflichtig sein. Alle Einnahmen, die sich daraus ergeben, werden eins zu eins in die Weiterentwicklung unseres Mentoring-Projekts fließen.